Derzeit zahlt ein Kind oder Jugendlicher in der Fußballsparte 13 Euro Grund- und 3,60 Euro Jugendförderbeitrag und 1,30 Euro Spartenbeitrag. Im Gegenzug erhält man typischerweise zweimal wöchentlich Trainingseinheiten von je 90 Minuten und ist mindestens jedes zweite Wochenende im Spielbetrieb. Inklusive An- und Abfahrtzeiten ergeben sich somit vorsichtig geschätzte 5 Stunden wöchentlich, an denen das Kind durch Fußball "beschäftigt" ist. Auf einen Monat projiziert also gut 20 Stunden. Was aber täte das Kind sonst in besagten 20 Stunden?

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– Vor TV oder PC sitzen, im Phoenix Center chillen oder in einer Shisha-Bar abhängen… Drei alternative Zeitvertreibe, die möglicherweise bereits über die Hälfte der Antworten darstellen würden. Hieraus abgeleitet stellt sich demnach die Frage: Ist es die 60 oder 70 Cent pro Stunde nicht allemal wert, sein Kind mit einem Bewegungsangebot sportlich beschäftigt zu wissen? Die zeitgleich vermittelten Werte in puncto Zuverlässigkeit, Disziplin oder Zusammenhalt sowie die Persönlichkeitsentwicklung mal außer Acht gelassen… Selbstverständlich gibt es in der Harburger Vereinswelt Alternativen, die günstiger erscheinen, was in der Regel auch darauf zurückzuführen, dass unsere Anlage dem Verein gehört, während andere Clubs auf städtische Plätze zurückgreifen können. Doch damit verbindet sich in der Regel auch, dass diese Plätze durch Urlaub der Platzwarte zeitweilig nicht nutzbar sind, Grandplätze oft gesperrt und das Bolzen außerhalb der Spiel- und Trainingsangebote verboten ist. Wer dies für 10 Cent pro Stunde weniger lieber hätte … Ich denke, dass der ideelle Nutzen für ein Kind, das ein Sportangebot wahrnimmt, weitaus höher zu bewerten ist als die hier im Raum stehenden Stundensätze, denn was bekäme man sonst fürs gleiche Geld? Und welchen möglichen gesundheitlichen und psychischen Problemen beugt man durch aktives Sporttreiben vor? Übergewicht, Unausgeglichenheit oder Konzentrationsmangel seien hier als Stichworte genannt. Um den Kindern dieses Angebot machen zu können, leistet der Verein im Hintergrund viel Arbeit, die oberflächlich kaum wahrnehmbar, aber unverzichtbar ist. Die Anwerbung und Ausbildung der Trainer, die angemessenen Trainingszeiten und –plätze, ausreichendes und flexibles Trainingsmaterial und anteilige Übernahme von Kosten beim Kauf von Sportkleidung, solange diese nicht durch externe Finanzierung gedeckt sind. Feiern, weitere Freizeitangebote wie Ausfahrten und eigene Turniere runden ein Angebot ab, das in seinem Nutzen weiterhin stark unterschätzt bleiben wird. Aber damit können wir leben. Im Verlauf der letzten Jahre ist der Stellenwert der Vereinsarbeit durch die wachsende Bedeutung deutlich angestiegen. In der öffentlichen Wahrnehmung verankert sich die Vereinsarbeit zunehmend als Stützpfeiler für unsere Gesellschaft. Besonders die Integrationsarbeit mit all ihren Facetten als auch die Vermittlung von Werten findet im Vereinsleben erfolgreich statt.

Antrag für eine Mitgliedschaft eines aktiven bzw. passiven Mitgliedes in den Harburger Turnerbund von 1865 e.V.